Chronik

1900 - 1945

In einer stattgefundenen Ausschusssitzung am 29.12.1902 wurde beschlossen, eine Schiebleiter und mehrere Schläuche anzuschaffen. Im März des Jahres 1904 wurde anlässlich des Kreisfeuerwehrtages in Bayreuth eine den damaligen Verhältnissen moderne Schiebleiter zum Preis von 735 Mark eingehend besichtigt.

Noch im gleichen Jahr wurde dem königlichen Bezirksamt berichtet, dass ein Blitzschlag in den Kirchturm sowie die da nebenstehende Schule die Anschaffung einer Schiebeleiter erfordern. Es wurde auf die gesetzlichen Bestimmungen zur Anschaffung einer solchen eingehend hingewiesen. Gleichzeitig wurde berichtet, dass die Gemeinde kein Geld zu Anschaffung einer solchen Leiter habe, es stünden lediglich 75 Mark seitens der Gemeinde zur Verfügung, so berichtete der damalige Bürgermeister Pezold.

Postwenden bereits am 12.08.1904 antwortet das königliche Bezirksamt der Gemeinde, dass die Anschaffung einer Schiebeleiter Pflicht der Gemeinde sei, Rücklagen sind ab sofort anzulegen, damit baldigst die Anschaffung erfolgen kann. Fas ein Jahr später wurde der Gemeinde empfohlen, eine Leiter mit 12 Meter Steighöhe anzuschaffen, Untersteinach habe eine solche, die sich bewährt hat. Im Oktober 1905 wurde der Wehr ein bemustertes Angebot der neuen Margirus-Patent-Leiter vorgelegt.

Mit Schreiben vom 03.06.1906 wurde dem Bezirksamt berichtet, dass eine Schiebeleiter mit 12 Meter Steighöhe wie sie Untersteinach besitzt, bei der Firma Chr. Braun, Nürnberg in Auftrag gegeben wurde. Wegen gestiegener Preise entstehenden Gesamtkosten von 416,- Mark. Der Preis war nicht herabzudrücken, bemerkte Bürgermeister Pezold. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges hat der damalige Bürgermeister Pöllein dem Bezirksamt am 05.12.1914 berichtet:

Ein kleiner Teil der Wehr ist zu den Fahnen einberufen. Es werde 36 Wehrkraftjungen von 16 bis 19 Jahren nicht nur militärisch, sondern auch für die Wehr ausgebildet, so dass bei Feuersgefahr genügend Leute vorhanden sind.

Bereits ein Jahr später stand eine Pflichtfeuerwehr zur Verfügung, die mehrere Übungen abgehalten hat, zumal bereits ab dem 16. Lebensjahr Mitgliedschaft zur Pflicht war. Mit Verfügung vom 11.07.1917 an alle Wehren wurde bestimmt, dass bis 50 Mitglieder 1 Mark und über 50 Mitglieder 2 Mark jährlich als Beitrag zu entrichten sind.

Nachdem aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg bis Ende des zweiten Weltkrieges 1939 – 1945 und danach, keinerlei Aufzeichnungen weder bei der Wehr noch bei der Gemeinde vorliegen, konnte auf wichtige Ereignisse und vor allem auch Führungsgremien der Wehr nicht näher eingegangen werden. Erst nach Beendigung des zweiten Weltkrieges im Jahre 1946 wurde die Freiwillige Feuerwehr Marktleugast wieder ins Leben gerufen. Als Kommandant und Vorstand wurde Andreas Sesselmann berufe.

 

Nachkriegszeit

In den Jahren der Nachkriegszeit wurde intensiv der Wiederaufbau der Wehr durchgeführt. Neue Uniformen, diverses Schlaumaterial waren die wichtigsten Anschaffungen kurz nach der Wiedergründung. Vor allem die jüngere Generation der damaligen Zeit stellte sich für den Ausbau der Wehr zur Verfügung. Im Jahre 1950-1952 als der Bau der gemeindlichen Wasserversorgungsanlage durchgeführt wurde, kam es wegen der Entnahme von Gerätschaften der Wehr zu Privatzwecken zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Führung der Wehr und der Gemeinde. Vorsitzender und Kommandant Sesselmann hat aufgrund dieser Vorkommnisse sein Ehrenamt zur Verfügung gestellt, weil durch solche Handhabung der Feuerschutz im Ortsbereich nach seiner Meinung nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend als gesichert galt.

Für die Belange der Freiwilligen Feuerwehr Marktleugast hat der ehemalige Kommandant und Vorstand sich anfangs der Sechzigerjahr besondert aktiv verwendet.

Durch den Straßenbau im Ortsbereich wurde festgestellt, dass der Geräteraum und vor allem die Unterstellhalle für Feuerwehrgerätschaften nicht gerade zweckmäßig und vor allem die Ein- und Ausfahrt mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist. Als Mitglied des Gemeinderates hat sich Sesselmann besonders für den Neubau eines Gerätehauses sowie der Modernisierung der verwendet. Durch die Berufung zum 2. Bürgermeister hat es er fertig gebracht, dass die Planung des Gerätehauses und dessen Bau vollzogen wurden. Auch die Anschaffung eines Fahrzeuges für die Wehr war sein bemühen. Obwohl der Gemeinderat zum damaligen Zeitpunkt die Anschaffung eines größeren Fahrzeuges beschlossen hatte, hat sich die Wehr aufgrund verschiedener Einwendungen zu einem Kompromiss bereit erklärt und die Lieferung eines Gruppenfahrzeuges angestrebt. Die Freiwilligen Feuerwehr Marktleugast stand damals in der Diskussion als Stützpunktfeuerwehr ausgebaut zu werden.

Im Jahre 1952 wurde von der Vollversammlung der Feuerwehr eine neue Vorstandschaft im Amt bestätigt. Es wurden berufen:

Vorstand Robert Hofmann
Kommandant Hans Taig
stellvertr. Kommandant Anton Knarr
Kassier Nickolaus Schramm
Schriftführer Barthel Hofmann jr.

1954 - 1964

Das Marktleugast Ford LF 8 im  Hintergrund

Kurz nach durchgeführter Neuwahl wurde mit den Vorbereitungsarbeiten zur Fahnenweihe, welche am 17. und 18.07.1954  verbunden mit der Abhaltung des Kreisfeuerwehrtages stattfand, begonnen. Patenverein zu dieser Veranstaltung war die Nachbarwehr Marienweiher. Die Freiwilligen Feuerwehr aus Münchberg und Helmbrechts sowie die BRK Kolonnen von Marktleugast und Stadtsteinach haben sich an einer großen Schauübung beteiligt. Das Fest selbst nahm einen guten Verlauf. Es waren viele Wehren aus Nah und Fern in Marktleugast anwesend. Unter der tatkräftigen Mitwirkung aller Mitglieder wurde das Fest zu einem echten Erlebnis für alle Teilnehmer.

In den darauf folgenden Jahren  war man innerhalb der Wehr damit beschäftigt, den inneren Ausbau und vor allem die Schlagkraft der Wehr mit den einzelnen Gruppen zu verbessern.

 

Im Jahre 1958 wurde durch die Marktgemeinde Marktleugast die Wehr  mit einer neuen Motorspritze TS 8 ausgerüstet. Die Einweihung derselben fand anlässlich einer Festveranstaltung am 09. und 10.08.1958 auf dem Schulhof der Gemeinde statt. Wie bereits erwähnt, wurde anfangs der Sechzigerjahr mit der Planung sowie eventuellen Anschaffung eines Mannschaftsfahrzeuges begonnen. Bis zu diesen Zeitpunkt war die Wehr lediglich mit einer Tragkraftspritze mit Anhänger ausgerüstet. Die damaligen Anregungen der Wehr waren nicht immer von Erfolg gekrönt und wurden teilweise in der Öffentlichkeit manchmal hart diskutiert. Im Jahre 1963 war es dann endlich soweit, dass der Marktgemeinderat einem Kompromiss zufolge eines Mannschaftsfahrzeugs LF 8 Ford anschaffte. Die Unterbringung dieses Fahrzeuges erfolgte wegen dem Nichtvorhandensein eines Gerätehauses in einer Privatgarage.

 

Noch im gleichen Jahr wurde aufgrund der immer wieder vorstellig werden Freiwilligen Feuerwehr mit dem Bau eines Gerätehauses sowie eines Schlauchtrockenturmes  durch die Marktgemeinde begonnen. Im Jahre 1964 konnte das Feuerwehrgerätehauses mit Abhaltung des Kreisfeuerwehrtages am 6. und 7. Juni feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Die Freiwillige Feuerwehr Marktleugast hat sich aus technischer Sicht für diese Feierlichkeit gut vorbereitet und unter der Leitung von Kommandant Hans Taig mit 3 Löschgruppen das bronzene Leistungsabzeichen abgelegt.

 

Im Jahre 1964 wurde als Kommandant Alfred Ott gewählt. Bei allen Einsätzen der Wehr, vor allem im Ernstfall, hat die Freiwillige Feuerwehr Marktleugast sich als eine schlagkräftige Wehr bewährt, sodass die Verantwortlichen mit Stolz auf den Leistungstand, auf der immer wieder vorhanden Einsatzfreudigkeit und Geschlossenheit und vor allem auf echter Kameradschaft der Wehrmänner zurückblicken können.

1964 - 2007

1971 Feiert man mit Abhalten des Kreisfeuerwehrtages vom 06.08.-08.08.1971 das 100 Jährige bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Marktleugast. Im Jahre 1980 wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 von Mercedes Benz mit einer Leistung von 63kW und 9 Mann Besatzungsstärke angeschafft. Dieses Fahrzeug befindet sich seit November 2007 in Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Hohenberg.

 

1988 - der Kreisfeuerwehrtag Kulmbach-Nord ist abgehalten worden

Am 01.05.1994 übernahm die Wehr ein 2. Fahrzeug, einen gebrauchten VW-Bus (Baujahr 1989) mit Allradantrieb, angeschafft zur 100% aus Vereinsmittel. Das als Mehrzweckfahrzeug genutzt wird.

 

1999 im August nach 41 Dienstjahren wurde einen neue Tragkraftspritze TS 8 eingeweiht um die alte Motorpumpe zu ersetzten da es dafür keine Ersatzteile mehr gab. Aus dem Grund wurde eine neue, leistungsstärkere Pumpe angeschafft.

 

Im Jahr 2001 wechselte die Freiwillige Feuerwehr Marktleugast in das neue Feuerwehrzentrum in der Marktstraße mit 3 Stellplätzen, Atemschutz- und zentraler Schlauchpflege sowie Schulungsräume im ehemaligen Knarrhaus. Mit einer Summe von 50000 DM aus vereinseigenen Mittel unterstützte die Wehr den Bau und die Ausstattung des Feuerwehrzentrums.

 

Mit der Einweihung des ersten Tanklöschfahrzeuges in der Geschichte der Marktleugaster Feuerwehr und das erste in der Marktgemeinde im Jahre 2003 ist der dritte Stellplatz in der Fahrzeughalle belegt worden. Dieses Fahrzeug das von der Freiwilligen Feuerwehr Lanzendorf stammte ist zu 50% aus vereinseigenen Mitteln bezahlt worden.

 

Beim Amtsgericht Kulmbach ist der Feuerwehrverein seit 2004 als e.V. eingetragen und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt Bayreuth wurde bestätigt.

 

Vom 18.06.-19.06.2005 wurde seit 1954 nunmehr schon der 5. Kreisfeuerwehrtag diesmal in der neu gebauten Dreifachsporthalle abgehalten.

 

Am 08.12.2007 hatte die Freiwillige Feuerwehr wieder etwas zu feiern mit den Worten unseres Vorstand Fredi Schramm „…ist den heute schon Weihnachten?...“  hatte die Wehr ein neues LF 10/6 von der Firma Iveco bekommen. Das 220.000 Euro  „Technik-Zentrum auf Rädern“ wie es in der Presse damals beschrieben worden ist, hatte die Freiwillige Feuerwehr Marktleugast ein Fahrzeug bekommen das im Kulmbacher Oberland seines gleichen sucht. Der Feuerwehrverein beteiligte sich mit 12.500 Euro auch diesmal an die Kosten für das Fahrzeug.

 

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